Drei Monate voller erster Eindrücke
Die ersten Monate in der Goldschmiedeausbildung sind eine intensive Zeit voller neuer Erfahrungen. Zwischen den ersten Feilarbeiten, dem Umgang mit Werkzeugen und dem Kennenlernen verschiedener Materialien entwickelt sich Schritt für Schritt ein Gefühl für das Handwerk. Seit August gehört Lisa zu unserem Goldschmiedeteam und hat in ihren ersten drei Monaten bereits einen spannenden Einblick in den Atelieralltag erhalten. Mit grosser Neugier und ruhiger Hand arbeitet sie sich in die Grundlagen ein und setzt ihre ersten eigenen Projekte um.

In den vergangenen drei Monaten hat Lisa bereits bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Besonders intensiv widmete sie sich einer grundlegenden, aber entscheidenden Kunst des Goldschmiedehandwerks: dem Feilen. Was fürs Auge simpel wirkt, ist in Wahrheit eine hochpräzise Technik. Beim Feilen von Silber übt sie derzeit an einem Blütenanhänger, der aus mehreren fliessenden Formen besteht. Ziel ist es, Material so abzutragen, dass die gewünschte Kontur nicht nur entsteht, sondern harmonisch ineinander übergeht. Gerade diese Übergänge testen das Gefühl für Symmetrie, Linienführung und den sorgsamen Umgang mit Kraft – zu viel Druck, und die Form verliert ihre Eleganz.

Ein weiteres beeindruckendes Projekt, das Lisa kürzlich abgeschlossen hat, ist eine silberne Dose, die sie selbst entworfen und gefertigt hat. Als besonderes Highlight hat sie den Deckel mit Epoxidharz veredelt. Im Harz eingelassen erscheint ein Sanddollar. Dies ist ein Symbol für Ruhe, Meer und Natur. Dieses Motiv war nicht zufällig gewählt, denn es erfordert exaktes Arbeiten, damit das Harz klar, blasenfrei und plan abschliesst. Das Ergebnis zeigt bereits einen feinen Sinn für Design, Materialverarbeitung und handwerkliche Sorgfalt.

Solche Projekte sind mehr als Übungen, denn sie prägen den eigenen Stil, schulen den Blick und bilden die Grundlage für spätere, kunstvolle Schmuckstücke, wie sie unser Haus seit Generationen auszeichnen. Wir legen grossen Wert darauf, jungen Talenten nicht nur Techniken zu vermitteln, sondern sie in eine Welt einzuführen, in der Handwerk und Emotion eine Einheit bilden.
Wohin dieser Weg führen kann, zeigt ein Blick auf unsere ehemalige Lernende Nora, die ihre Ausbildung mit einer herausragenden Abschlussnote abgeschlossen hat. Ihr Weg inspiriert natürlich auch unsere neuen Talente. Der Beitrag dazu finden Sie hier.